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Dreistromstein bei Siegmundsburg

Friemar Photography

Dreistromstein bei Siegmundsburg

Standort: Dreistromstein bei Siegmundsburg

 

Bildentstehung: Das Septembermotiv ist am Morgen des 14.04.2022 auf meiner Rennsteigwanderung entstanden. Kurz nach Aufbruch in Friedrichshöhe erreicht man den Dreistromstein. 

Wissenswertes: Das hier am Saar besonders reichlich fallende Niederschlagswasser fließt – einmalig in Deutschland – sogleich drei verschiedenen Strömen zu: Der Elbe, dem Main und dem Rhein. Auf eng begrenztem Gebiet entspringen nämlich im Schatten des Hochwalds drei Wildbäche, einer kaum 500 m vom andern, der Rambach, der nach Norden zur Schwarza in den Elbebereich hinabrinnt, die Grümpen, ein Nebenbach der zum Main hinstrebenden Itz, und das Türkengründlein, welches nach seiner Vereinigung mit dem Mutzgründlein die Saar bildet und als erster bedeutenderer Zufluss die junge Werra (Weser) verstärkt. Durch die hohe Niederschlagsmenge bedingt sind in der unmittelbaren Nähe auch mehrere Moorflächen entstanden, deren Pflege eines der Hauptziele des Naturschutzes am Rennsteig ist.

Im Jahre 1906 wurde der Dreistromstein errichtet. Die Anregung zur Erbauung eines solchen hydrographischen Denksteins war von dem Alpenforscher Adolf Schaubach (1800 – 1850) ausgegangen, der in seiner Abhandlung „Übersicht des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen nach seiner physischen Oberfläche“ (1832) unter besonderer Bezugnahme auf die dreifache Wasserscheide die Kenntlichmachung der bedeutsamen Landmarken durch steinerne Male oder Tafeln forderte. „Man könnte hier“, so scherzte Schaubach, „ein dreieckiges Haus bauen, von dessen dreiseitigem Dache das Wasser zum Rhein, zur Weser und zur Elbe hinabliefe“.

Der junge Rennsteigverein hatte dies aufgegriffen und auf seiner Jahreshauptversammlung 1903 den Bau des Dreistromsteines beschlossen. Technikumslehrer a.D. C. Kümpel, Leipzig, aus dem nahen Steinheid gebürtig, machte die Bauskizze, übernahm die Bauleitung und sammelte persönlich Spenden ein. Leider verweigerte die fürstlich-schwarzburgische Forstverwaltung die Einbeziehung ihres Gebiets, so musste die Anlage statt auf dem Saar gleich daneben, auf dem meiningischen Forstort Rattelsberg, errichtet werden.

Das Denkmal besteht aus einer dreiseitigen Sandsteinpyramide, die sich aus einem massiven Untergrund von rundlicher Form erhebt, gebildet aus typischen Gesteinen der jeweiligen Stromgebiete (Elbe: Granit, Rhein: Quarz, Weser: Grauwacke). Auf den Seitenflächen der Pyramide sind die Namen der oben erwähnten Bächlein nebst denen der sie aufnehmenden größeren Gewässer eingraviert. Darunter die Namen der Staaten, deren Grenzen und Hoheitsgebiete sich ehemals an diesem Punkte berührten: Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Meiningen-Coburg (als Nachfolger der reichsunmittelbaren Herrschaft Schaumberg) und Sachsen-Hildburghausen. (Quelle: Rennsteigverein 1896 e.V.)

Die Rennsteigwanderung – Etappe 7:

  • Tag 7 – 15.04.2022
    Etappe von Spechtsbrunn nach Brennersgrün
  • Kilometer: 19,5
  • Höhenmeter: 236 aufwärts; 219 abwärts
  • Unterkunft am Ziel: Rennsteighaus Brennersgrün 

Guten Morgen aus Spechtsbrunn.

Heute ist Karfreitag und es stand ein Abstecher nach Bayern auf dem Programm, denn der Rennsteig verläuft auch ein Stück durch den Frankenwald. Aber wie immer: Erst einmal frühstücken. Die Gastwirtin Frau Dirschauer hat ein sehr leckeres Osterfrühstück zubereitet.

Wieder so gegen 9 Uhr machte ich mich gut gestärkt auf den Weg zur vorletzten Etappe. Was ich gestern hinab in den Ort gelaufen bin, musste ich heute morgen auf der anderen Seite wieder hoch. Ich traf auf einen Radfahrer, der auf den Weg nach Leipzig war. Das waren so ca. 140 Kilometer. Respekt. Nach ein paar Kilometern erreichte ich die “Kalte Küche”. Das ist ein Naturparkinformationszentrum unweit der Landesgrenze Bayern. Das Besondere: Hier treffen zum einen der Rennsteig und die Thüringisch-Fränkische Schieferstraße aufeinander; zum anderen die drei Naturparke Thüringer Wald, Frankenwald und Thüringer Schiefergebirge. Weiter geht’s über einen Asphaltweg Richtung Wald. Es ist wirklich sehr ruhig, kaum Autoverkehr zu hören und vielen Menschen bin ich bisher auch nicht begegnet. Vielleicht liegt es am Feiertag. Es dauerte nicht lange, dann bin ich in Bayern. Der Rennsteig führt hier durch den Dichterwald – ein Waldstück an dessen Wege rechts und links Infotafeln über – mir einige bekannte aber auch ganz viele unbekannte – Dichter stehen. Der Weg führte dann an zahlreichen Weideflächen mit schottischen Hochlandrindern vorbei. 

Ein paar Meter weiter steht das Rennsteig-Mahnmal an der Frankenwaldhütte. Hier wird an die ehemalige Teilung Deutschlands und die Unterbrechung des Rennsteigs gedacht. Dazu gibt es dann im November noch einige Informationen. Dann lief ich ziemlich unspektakulär der Frankenwaldhochstraße entlang. Abends in der Unterkunft berichteten die Pfälzer Freunde dann, dass es einen zweiten (Rennsteig-)Weg durch den Wald gibt. Der wurde erst später errichtet um nicht den unspektakulären Weg an der Straße zu laufen, den ich gewählt hatte. Leider habe ich das zu spät erfahren. Daher der Tipp: An der Frankenwaldhütte muss man links in den Wald einbiegen und der Rennsteigausschilderung dort folgen. 

Für die Mittagspause suchte ich mir den Ölschnitzsee aus. In dem Fall war es dann doch gut den Weg an der Straße zu nehmen, denn zum See musste ich einen kleinen Umweg rechts von der Straße in den Wald machen. Der Ölschnitzsee ist ein künstlich angelegter See mitten im Wald und ein super Rastplatz. Nach der Pause ging es zurück zum Rennsteig und in den Ort Steinbach am Wald. Als ich an einer Konditorei vorbeikam, musste ich erneut Rast machen. Die Torten sahen einfach zu lecker aus. Also gab es Kaffee und Torte – es war schließlich Feiertag. Außerdem brauchte ich Energie für die letzten 8 Kilometer und 134 Höhenmeter. Ab dem Eppenberg lief ich entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze parallel zum alten Kolonnenweg. Dieser Weg war schon immer ein Grenzweg, denn es stehen in dieser Gegend sehr viele alte Grenzsteine mit unterschiedlichen Wappen.

Kurze Zeit später erreichte ich das Etappenziel Brennersgrün. Meine Unterkunft war das Rennsteighaus. Hier gibt es im Obergeschoss 2 Vierbett- und 1 Doppelzimmer, entsprechende Dusch- und Waschräume sowie eine Küche und einen Frühstücksraum mit TV. Im Untergeschoss gibt es einen großen Versammlungsraum, der vom Rennsteigverein genutzt wird. Das Rennsteighaus ist ein altes Gebäude aber top renoviert, einfach und funktionell ausgestattet und somit ideal für eine Wanderunterkunft. Außergewöhnlich war, das hier kein Personal vor Ort zu finden ist. Alles lief telefonisch über den Betreiber Trattoria-Pizzeria “La Famiglia” aus dem Nachbarort Grumbach. Von dort wurde auch das Abendessen (Pizza) und am nächsten Morgen das Frühstück geliefert. Ein geniales Konzept. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Den Abend ließen wir bei Pizza & Wein mit den Pfälzer Freunden ausklingen.

Die Route zur Etappe 7 – sowie die gesamte Rennsteigwanderung – gibt es auf meiner Outdooractive-Seite zum Download:

Ich empfehle Dir das Kartenmaterial von Outdooractive auf Dein Smartphone herunterzuladen. So hast Du auch offline im Wald immer Zugriff auf die gültigen Karten und den Guide. Outdooractive bietet zudem jede Menge Zusatz-Features sowie Rabatte und exklusive Vorteile bei verschiedenen Partnern. 

 

Ausblick: Über die letzte Etappe von Brennersgrün nach Blankenstein berichte ich im Oktober.

Gut Runst!