Der Schneekopf

Der Schneekopf
Standort: Der Schneekopf
Bildentstehung: Den Sonnenaufgang habe ich Ende August 2022 morgens 7 Uhr auf dem Schneekopf mit der Drohne aufgenommen. Zu dieser Zeit war ich allein auf dem Schneekopf. Das war eine beeindruckende Stimmung. Kann ich sehr empfehlen.
Wissenswertes: Der Schneekopf ist mit 978 m üNN die zweithöchste Erhebung des Thüringer Waldes.
Vom Gipfelplateau hat man eine fantastische Rundumsicht. Bei guter Wetterlage reicht der Blick sogar bis zum Brocken im Harz.
Bereits 1772 wurde der Schneekopfgipfel für astronomische Beobachtungen durch Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg genutzt. Zu Kriegszeiten wurde der Schneekopf zur Luftaufklärung genutzt und danach bis 1994 von der Sowjetarmee besetzt. Der 1990 gegründete Schneekopfverein e.V. setzte sich für die Renaturierung und touristische Erschließung ein.
Am 22.06.2008 wurde der neue Aussichtsturm feierlich eingeweiht. Durch diesen Turm “wuchs” der Schneekopf auf 1.001,11 m üNN. Aus der Glaskuppel hat man nun auf Thüringens einzigem 1000er einen fantastischen Rundumblick.
Unterhalb des Aussichtsturms befindet sich die Neue Gehlberger Hütte. Sie ist die am höchstgelegene, bewirtschaftete Hütte, Bergbaude und Wanderherberge in Thüringen. Für Wanderer, Biker und Skifahrer ist sie ein beliebtes Ziel mitten im Thüringer Wald. In unmittelbarer Nähe verläuft der Rennsteig, so dass die Hütte auch allen Rennsteigwanderern Unterkunft und Verpflegung bietet. Gegenwärtig wird für die Neue Gehlberger Hütte ein neuer Pächter gesucht. Hoffentlich ist die Suche schnell beendet.
Die Rennsteigwanderung – Etappe 4:
- Tag 4 – 12.04.2022
Etappe von Oberhof nach Allzunah - Kilometer: 20
- Höhenmeter: 419 aufwärts; 389 abwärts
- Unterkunft am Ziel: Rennsteigzimmer “Allzunah 9”
Guten Morgen in Oberhof. Die Nacht war sehr erholsam und das Frühstück im Hotel vortrefflich. Für 10 Euro konnte ich mir auch ein Lunchpaket packen. Erstmals fielen mir einige Wanderer auf, die ich zuvor auf der Strecke gesehen habe. Man grüßte sich mit einem “Gut Runst”.
Dann ging es wieder so gehen 9 Uhr auf den Weg. Diesmal brauchte ich etwas länger um in den Rhythmus zu kommen. Zum einen lag es am Schnee(matsch), der das Laufen deutlich erschwerte und zum anderen hatte ich bereits 70 Kilometer in den Beinen. Das merkt man doch irgendwann. Aber mit etwas Eigenmotivation und nach einigen hundert Metern ist man wieder im “flow”! Außerdem ist es einfach beruhigend morgens schon im Wald unterwegs zu sein. Heute gibt es zudem ein Highlight, denn ich überquere den höchsten Punkt des Rennsteiges. Danach geht’s ja nur noch bergab !
Der Weg führte vorbei am Rondell in Oberhof, dem Pfanntalskopf und der Suhler Ausspanne bis zum höchsten Punkt. Der Rennsteig ist hier 973 Meter hoch – eine Markierung mit Höhenangabe kennzeichnet die Stelle. Sonst gibt es hier wenig Spektakuläres. Ganz andrers ein paar Meter weiter, denn kurz hinter dem höchsten Punkt befindet sich die Plänckners Aussicht.
Julius Plänckner, der dem Aussichtspunkt den Namen gab, war ein deutscher Kartograph, der im Jahr 1829 die erste durchgehende Rennsteigwanderung unternommen hatte. Die Plänckners Aussicht eignet sich hervorragend für eine Rast. Hier gibt es Sitzmöglichkeiten, Tische und eine Aussichtsplattform. Bei gutem Wetter kann man hier prima bis nach Suhl blicken. Der Weg führt weiter durch ein sehr schönes Stück Wald vorbei am Schneekopf mit der Neuen Gehlberger Hütte (linker Hand) und der Suhler Hütte (rechter Hand) bis zur Schmücke. In eine der beiden Hütten sollte man in jedem Fall einkehren und sich stärken. Der weitere Weg führt an der bekannten Schmücke vorbei bergab Richtung Mordfleck. Zuvor erreiche ich den Herbert Roth-Gedenkstein. Spätestens jetzt bietet es sich an das Rennsteiglied anzustimmen. Mal sehen wer textsicher ist. Ich nutzte den Spot für eine kleine Rast und Pause für die Füße – Frischluft und trockene Socken! Dann geht’s weiter Richtung Mordfleck. Die Herkunft des Namens dieser Lichtung ist bis heute umstritten. Vermutlich ist er auf eine sumpfige moorige Landschaft zurückzuführen. Diese These erscheint mir glaubwürdiger als die der Bluttat, die hier passiert sein soll, denn hier gibt es eine Feuchtwiese mit seltener Flora. Eine weitere Bestätigung meiner These offenbarte sich ein paar Meter weiter im Wald. Hier befindet sich die “Alte Tränke”. Das ist eine Lichtung am Südhang des Finsterberges, an dem schon im Mittelalter die Thüringer Grafen ihr Vieh grasen und tränken liesen. Hier befindet sich auch das Quellgebiet der “Nahe”.
Der Schnee, der mich die letzten 25 Kilometer begleitete, wurde hier auch weniger, das Tauwasser aber mehr. Dann ging es 4 Kilometer bergab bis zum Rennsteig-Bahnhof Schmiedefeld. Auf ca. 750 Metern Höhe ist er der zweithöchstgelegene Bahnhof Thüringens – mehr dazu aber im Juli.
Die restlichen 1,8 km der Etappe waren entspannt, also ließ ich mir etwas Zeit und kam stessfrei an meiner heutigen Unterkunft – dem Rennsteigzimmer an. Hier erwartete mich Frau Schröpfer. Ich hatte bei ihr eine der beiden wunderschönen Ferienwohnung gebucht. Die Wohnung ist sehr liebevoll eingerichtet; hier ist an alles gedacht. In der eigenen Küche waren die Getränke bereits kalt gestellt, so dass ich mich nur noch um das Abendessen kümmern musste. Ich entschied mich für ein indisches Gericht aus der Rennsteig-Pizzeria Schmiedefeld inkl. Anlieferung. Herrlich!
Die Route zur Etappe 4 – sowie die gesamte Rennsteigwanderung – gibt es auf meiner Outdooractive-Seite zum Download:
Ich empfehle Dir das Kartenmaterial von Outdooractive auf Dein Smartphone herunterzuladen. So hast Du auch offline im Wald immer Zugriff auf die gültigen Karten und den Guide. Outdooractive bietet zudem jede Menge Zusatz-Features sowie Rabatte und exklusive Vorteile bei verschiedenen Partnern.
Ausblick: Über Etappe 5 (von Allzunah nach Friedrichshöhe) berichte ich im Juli.
Gut Runst!