Großer Inselsberg

Großer Inselsberg
Standort:
Der große Inselsberg (Drohnenaufnahne)
Bildentstehung:
Das April-Motiv entstand nicht bei meiner Rennsteigwanderung, sondern am 27.07.2022 bei einer anderen Wanderung rund um den Inselsberg. Es ist eine Drohnenaufnahme aus einer Höhe von ca. 950 m ü NHN und zeigt den Gipfel des Inselberges und im Hintergrund das Panorama auf der Nordseite des Großen Inselsbergs.
Wissenswertes: Der Große Inselsberg direkt am Rennsteig ist mit einer Höhe von 916 m ü NHN der vierthöchste Berg im Thüringer Wald. Obwohl er damit nicht die höchste Erhebung in Thüringen ist, ist er dennoch weithin bis ins Flachland sichtbar. Sogar direkt von meiner Haustür sehe ich das markante Thüringer Wahrzeichen. Der Inselsberg ist schon immer ein beliebter Aussichtspunkt und ein gut besuchtes Ausflugsziel für zahlreiche Urlauber und Wanderer. Da der Rennsteig direkt über den Inselsberg verläuft, überqueren ihn auch jedes Jahr viele Wanderer und Biker. Es gibt aber auch einen sehr schönen 5km-Rundwanderweg um und über den Großen Inselsberg. Auf dem Plateau steht ein Aussichts- und Erlebnisturm. Hier kann man an zwei Kletterwänden seine Boulderqualitäten testen und von der Außenseite des Turmes den Ausblick genießen. Die bessere Aussicht hat man allerdings ganz oben im Turm mit einem 360° Panoramablick. Hier befindet sich zudem eine Tourist-Information und eine Ausstellung des UNESCO Global Geoparks Thüringer Wald – Drei Gleichen. Wer es ganz spektakulär mag kann sich im höchsten Trauzimmer Thüringens auf einer Höhe von 930 m ü NHN das “Ja-Wort” geben.
Unweit des Aussichts- und Erlebnisturms befindet sich der Berggasthof Stöhr. Hier kann man original Thüringer Küche, Wild aus heimischer Jagd und ein reichhaltiges Kuchen- und Eisangebot im Gasthof, der Rennsteigstube oder auf der großen Panoramaterrasse genießen.
Die Rennsteigwanderung – Etappe 2:
- Tag 2 – 10.04.2022
Etappe von Ascherbrück zur Ebertswiese - Kilometer: 25
- Höhenmeter: 626 aufwärts; 437 abwärts
- Unterkunft am Ziel: Nesselhof in Floh-Seligenthal (oder Ferienpark Ebertswiese)
Gleich vorweg: die zweite Etappe war die anspruchsvollste der gesamten Tour: 27 Kilometer (2 Kilometer zusätzlich zur Unterkunft), die meisten Höhenmeter und der zweithöchste Punkt der Strecke – der Große Inselsberg – wurde überquert. Aber eins nach dem anderen.
Der Blick morgens aus dem Fenster meiner Unterkunft verriet: Es war kalt und hatte nachts ein wenig geschneit. Die Nacht war sehr erholsam und ich fühlte mich fit für den zweiten Tag. Bevor es aber richtig losging, wartete ein leckeres Frühstück im Hubertushaus auf mich. Der Frühstücksraum war gut gefüllt. Einige bekannte Gesichter waren dabei und es waren überwiegend Rennsteigwanderer. Die Familie mit den drei Kindern war bereits fertig mit dem Frühstück und startete motiviert die zweite Etappe.
Kurz vor 9 Uhr waren ich dann auch unterwegs. Zugegeben, die ersten Schritte fielen etwas schwer, aber es ist erstaunlich wie schnell sich der Körper über Nacht regenerieren kann. Die ersten 5 Kilometer ging es ca. 130 Meter aufwärts bis zum Glöckner – hierzu hatte ich bereits im letzten Monat berichtet. Vom Glöckner geht es dann abwärts bis zur Kreuzung “Glasbachstein” und dem großen Parkplatz (auch Wohnmobilstellplatz) mit Imbiss. Zuvor kommt man allerdings noch an der “Schutzhütte der Extraklasse” vorbei. Neben einer Rast mit Aussicht hat man hier auch die Möglichkeit zu übernachten. 2 breite Bänke dienen gleichzeitig als Liegeplätze. Wie bereits berichtet, habe ich diese Art der Übernachtung auf meiner Wanderung nicht in Anspruch genommen. Aber irgendwann werde ich es nochmal testen. Nach ca. 9 Kilometern erreichte ich die Waldschänke Dreiherrnstein und den gleichnamigen Dreiherrenstein am Großen Weißenberg. Insgesamt gibt es entlang des Rennsteiges 13 Dreiherrensteine – 9 davon stehen direkt am Wanderweg und 4 etwas abseits. Dreiherrensteine symbolisierten als Grenzsteine früher die Stellen, an der Ländereien von drei “Herrschaften” aufeinandertrafen. Die Waldschänke ist ein Gasthaus und Ausflugslokal direkt am Rennsteig mit gut bürgerlicher Küche und lädt seit dem Jahr 1911 Wanderer, Skifahrer und Urlauber zur Einkehr ein. Gegenüber der Waldschänke steht auch das 1913 eingeweihte Denkmal des Dichters Viktor von Scheffel, der das bekannte Rennsteiggedicht schrieb.
Der Rennsteig führt nun weiter zur Brotteroder Hütte. Ab hier ging es nun hoch auf den Inselsberg und man konnte schon von weitem sehen, dass dunkle graue Wolken heranzogen. Dementsprechend wurde der Aufstieg von Graupelschauern begleitet. Es waren ca. 0°C und meine Kleidung/Wanderausrüstung wurde auf die Probe gestellt, kam mit den Wetterbedingungen aber sehr gut zurecht.
Gegen ca. 14:30 Uhr kam ich schließlich begleitet von Graupel, Wind und Schnee auf dem Inselsberg an. Also rein in den Berggasthof Stöhr zum aufwärmen und einem verspäteten Mittagessen. Für mich gab es eine heiße Gulaschsuppe, einen Pott Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen. Gegen 15:30 Uhr war ich wieder auf Tour, schließlich lagen noch 13,5 Kilometer vor mir. Nicht weit vom Parkplatz – rechts dem “Natur-Rennsteigweg” folgend – erreicht man einen schönen Aussichtspunkt und hat einen tollen Ausblick Richtung Osten. Von diesem Aussichtspunkt geht es nun sehr steil auf einem naturgewachsenen Weg mit einigen Stufen bergab, bis man wieder auf dem “normalen Wanderweg” trifft. Wer diesen steilen Abstieg meiden will, läuft vom Parkplatz einfach dem Wegweister “R” nach. Nach wenigen Metern kommt man am Funpark Inselsberg vorbei. Hier warten jede Menge Attraktionen auf die ganze Familie.
Weiter geht es erstmal bergab bis zum kleinen Inselsberg, vorbei an der Waltershäuser Hütte, dem “Großen Jagdberg” und dem “Kleinen Jagdberg” in Richtung Heuberghaus. Kurz vor dem Etappenziel empfehle ich noch einen kurzen Abstecher zum Spitterblick, von dem man auf den Steinbruch blicken kann. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Wasserfall Spitterfall.
Von hier sind es nur noch wenige hundert Meter bis man die Ebertswiese erreicht. Eigentlich wollte ich zum Ende der Tour noch einen Abstecher zum Bergsee an der Ebertswiese machen. Da ich aber schon 25 km hinter mir hatte und es noch 2 weitere bis zur Unterkunft waren, verschob ich das auf den nächsten Tag.
Meine Unterkunft – die Gaststätte & Pension “Am Rennsteig” hatte ich in Nesselhof vorgebucht, so dass ich vom Rennsteig herunter und ca. 2 km zusätzlich bis in die Ortschaft auf mich nehmen musste. Die letzten Kilometer fielen echt schwer. Der kleine Ort Nesselhof liegt im Tal, der Handyempfang war dementsprechend sehr schlecht oder gar nicht vorhanden. Gegen 18:30 Uhr erreichte ich die Unterkunft. Zum Abendessen bestellte ich zwei Portionen Back-Camenbert und zwei Jagertee. Der Wirt erzählte mir, dass er ab 2023 sein Gasthaus schließen wird und in den Ruhestand geht. Einen Nachfolger hat er leider nicht gefunden.
Mit dem “Ferienpark Ebertswiese” gibt es jedoch eine weitere Übernachtungsmöglichkeit direkt an dem Bergsee Ebertswiese, die ich auch sehr empfehlen kann.
Die Route zur Etappe 2 – sowie die gesamte Rennsteigwanderung – gibt es auf meiner Outdooractive-Seite zum Download:
Ich empfehle Dir das Kartenmaterial von Outdooractive auf Dein Smartphone herunterzuladen. So hast Du auch offline im Wald immer Zugriff auf die gültigen Karten und den Guide. Outdooractive bietet zudem jede Menge Zusatz-Features sowie Rabatte und exklusive Vorteile bei verschiedenen Partnern.
Ausblick: Über Etappe 3 (von der Ebertswiese nach Oberhof) berichte ich im Mai.
Gut Runst!